Es sind die Eleganz, die Leichtigkeit, die Kraft und diese Freiheit, die ein Pferd verkörpert. Wir möchten das für uns ebenfalls und begeben uns in die Nähe der Pferde. Wir wollen auf ihren Rücken steigen und reiten und diese Eigenschaften erleben.
Doch, was passiert dann? Das Pferd ist mit uns zusammen erstmal nicht im Gleichgewicht und dahin sind die Eigenschaften, die die Pferde verkörpern.
Warum ist das so?
Das Pferd besitzt keinen Tragemuskel, sondern einen Bewegungsmuskel im Rücken. Das heißt, das Pferd trägt uns durch die Anspannung der Bauchmuskeln, damit es seinen Rücken „anheben“ kann.
Untrainierte Pferde sind nicht in der Lage die Bauchmuskeln zu benutzen, diese müssen durch kontinuierliches Training aufgebaut werden. Passiert das nicht, wird der Rücken des Pferdes schnell in Mitleidenschaft gezogen, desweiteren schlägt sich das auf den gesamten Körper, bzw. auf das Skeltett des Pferdes nieder. Erkrankungen sind die Folge.
Aus diesem Grund ist es für alle Reiter unerlässlich sein Pferd in freier Versammlung zu reiten. Nur so befindet sich das Pferd im Gleichgewicht und im besten Fall vermehrt auf der Hinterhand.
Im Naturgegebenen Zustand hat das Pferd mehr Gewicht auf der Vorhand, durch den langen Hals und dem Kopf. Wenn sich nun noch ein Reiter auf das Pferd setzt,wird das Gewicht auf der Vorhand noch durch den Reiter verstärkt. Da das Pferd kein Schlüsselbein besitzt, senkt sich zudem auch noch der Brustkorb des Pferdes ab.
Somit sollte jedem Bewusst sein, das wir dem Pferd die Mobilität, die es ohne uns hat in jedem Fall zurückgeben müssen.
Nur ein gut gymnastiziertes und versammeltes Pferd kann man lange gesunderhaltend reiten.
Aber was bedeutet Versammlung?
Es gibt die Mentale Versammlung, die Bereitschaft etwas zu tun dazu gehört die Klarheit der Gedanken und die Offenheit für neue Vorschläge und Grenzen.
Dann gibt es noch die Emotionale Versammlung, sozusagen die „Selbstregulierung“. Ein Beispiel hierfür wäre, dass das Pferd einen gleichmäßigen, ruhigen Trab zeigt. Es ist bereit die Gangart zu wechseln, wartet aber auf neue Vorschläge.
Und zu aller Letzt, die Physische Versammlung, die gerne mit der Piaffe und dem Untertreten des Pferdes bezeichnet wird. Fälschlicher Weise ist die Piaffe zwar eine gute Kontrolle, dennoch, beschränkt man sich auf die Piaffe als „Lektion“ um Versammlung zu erreichen, wird man keine echte und freie Versammlung erhalten. Man versucht eine Lektion zu erarbeiten, für die es schon zuvor Versammlung benötigt!
Sie dient alle mal, um die Versammlungsfähigkeit zu verbessern und das Pferd geschmeidiger zu machen.
Aber wo zuvor keine wahre bzw. freie Versammlung vorhanden war, wird man durch die Piaffe auch keine erhalten.
Zu der physischen Versammlung gehört die gesamte Form des Pferdes.Die Vorhand hebt sich etwas, ebenso der Brustkorb des Pferdes, das Pferd hat mehr Gewicht auf der Hinterhand ( den Hanken) und das Pferd ist geschmeidig.
Die Geschmeidigkeit ist eine der wichtigsten und anzeigenden Begleiterscheinungen echter Versammlung. Ein Pferd welches verspannt oder steif ist, ist nicht physisch versammelt, sondern in eine Form gepresst worden.
Die Leichtigkeit und Geschmeidigkeit zeichnet die Physische Versammlung aus.